„Wer bestimmt wie ich blogge?“ Genau diese Frage habe ich mir in den letzten Monaten sehr oft gestellt. Am Wochenende auf der #denkst, kam sie wieder auf, die Frage und als ob Sie meine Gedanken lesen kann, hat die wunderbare Wiebke vom Verflixten Alltag meine Gedanken aufgeschrieben.
Das könnte man jetzt zu 100% so stehen lassen und aufhören aber ich habe eine Begabung den Mund nicht halten zu können und deshalb muss ich einfach jetzt doch etwas dazu sagen, da es mein Herz belastet.
Jede(r) BloggerIn fängt an zu bloggen, weil Sie oder er eben Bock drauf hat. Weil Sie was zu sagen hat und Sie denkt, dass sie es auch kann, das Schreiben, das Berühren, das etwas Bewirken. Technisch gesehen ist es inzwischen relativ einfach einen Blog online zu stellen. Man schreibt, diskutiert und hat Spaß.
In meinem Fall war es auch so, dass ich es für mich gleich „richtig“ wollte. Ich kaufte mir eine eigene Domain und ließ mir ein Logo nach meinen Vorstellungen vom wunderbaren Roberto zeichnen. Mein Blogbaby wuchs recht schnell vom gelegentlichen Hobby zur allergrößten Leidenschaft und zum regelmäßigen hinaus.
Auf einmal wurde auch in der Online Welt das Thema Professionalisierung immer größer. Mit seinen Worten Geld verdienen? Hey na klar, das ist für mich eine Ehre und ich spreche nicht von der Lobpreisung einer Tütensuppe sondern meiner Meinung zu gesellschaftskritischen Themen, will jemand hören und mich dafür entlohnen.
Die Tütensuppe bringt mir auch Geld und wenn ich das will dann mache ich das eben.
Ja und schon gehts los.
Ist man offen und ehrlich mit dem Thema, kommen einige Geier angeflogen und geben ungefragt ihre Meinung und Anweisung an mich weiter.
„Du musst das und das verlangen!“
„Du darfst dich nicht unter Wert verkaufen!“
„Du bringst die ganze Branche in Verruf!“
Ähmmm, die Rechtfertigung nahm ihren Lauf aber ich sage euch nun ein für alle mal
STOP!
Es ist mein Blog, meine Baustelle!
Meine Leidenschaft und nicht eure. Wieviel und ob ich überhaupt irgendetwas nehme geht euch überhaupt nichts an. Erzählt ihr jedem eurer Kollegen auf der ganzen Welt was er verdienen muss oder ihr verdient? Ihr redet von Branche und Beruf aber immer nur wenn es darum geht was für euch dabei rumkommt.
Wenn es darum geht etwas zu bekommen, dann seid ihr hilfsbereit und wie eine Familie aber wenn es darum geht zu helfen, dann kommen ganz andere Gesichter zu Tage.
Wirklich? Sind wir inzwischen soweit, dass wir den Ruf der Fashion Blogger annehmen wollen? Wo man sich nicht mal mehr grüßt wenn die Reichweite nicht passt oder weil man angeblich für einen Appel und ein Ei einen Beitrag schreibt?
Was soll die Gier? Was soll das ungefragte Einmischen?
Zusammenhalt und Hilfe, das ist das was ich mir wünsche und was uns Elternblogger doch eigentlich ausmacht oder?
Blogger für Flüchtlinge ist ein Paradebeispiel für Nächstenliebe und den Online Clan, den ich liebe und schätze.
Die Boom Blogs und ihr Initiator sind das für mich nicht. Das sage ich nicht weil ich nicht dazu gehöre auch wenn ich immer noch sehr geschockt bin, wie dort argumentiert wird. Die Boom Blogs sind genau das, was ich nicht möchte. Eine Firma und die Blogs sind die Angestellten. Wir Elternblogger sind aber kein Konzern, wo jemand in der Hierarchie ganz oben steht und den Vorstandsvorsitzenden mimt.
Nein wir sind eine Gemeinschaft und jeder sollte den anderen wertschätzen, helfen und unterstützen. Leider ist mir genau bei der fantastischen denkst auch das Gegenteil aufgefallen. Es gibt Bloggerinnen, die leben in ihrer eigenen professionellen Welt und grüßen nicht einmal. Sie nehmen sich keine 2 Minuten um hallo zu sagen, lästern hörbar über Anwesende, reagieren nie auf Texte von einem aber nehmen sich dann online wieder das Recht heraus, künstlich Druck aufzubauen und „Tipps“ zu geben wie man erfolgreicher wird um im Endeffekt selber davon zu profitieren. Es gibt aber andere, die ich einfach nur immer und immer wieder umarmen könnte, das Sie genau das zeigen, was die Elternbloggerszene ausmacht.
Die denkst war eine unglaubliche Veranstaltung, mit genialen Menschen aber das Thema Professionalisierung war mir too much und ähnelte teilweise einer Verkaufsveranstaltung. Wie verkaufe ich mich als Blogger am besten? Ich meine sollte es nicht darum gehen, wie ich eventuell meine schreibenden Fähigkeiten verbessere? Oder die Fotos? Nein es ging darum, wie ich mich an Firmen besser verkaufe. Aber das sollte doch nicht die einzige Erfüllung eines Bloggers sein oder? Ich bin auch für Professionalisierung aber eben in meiner Geschwindigkeit, mit meinen Regeln und meinen Ideen. Ich greife weder die Speaker, noch das Programm an es zeigte nur eine Tendenz, in die wir Elternblogger gehen, die mir nicht so ganz behagt.
Es gab einen Vortrag der mir sehr in Erinnerung bliebt. Anna von Berlin Mitte Mom hat für mich sehr beeindruckend gezeigt, worum es gehen soll.
Um uns als Mensch und die Wertschätzung dessen.
Ich bin eine Elternbloggerin mit Stolz und keine Angestellte der Blogger AG und wie auch Rebecca von Elfenkindberlin so schön sagte, es geht nicht um die Reichweite sondern um den Inhalt.
Meine Intention ist, dass es jeder so machen soll, wie er es für richtig hält. ich will niemanden verletzen oder vor den Kopf stoßen, wirklich nicht. Aber mein Blog ist meine Baustelle und wenn ich für 10 oder 1000€ schreibe oder für einen Notizblock, es geht nur mich was an.
Leben und leben lassen und nicht vergessen was ein Blog ist. Es ist ein Tagebuch und nur der Schreiber dessen hat die vollständigen Rechte an dem Inhalt.
Was meint ihr dazu?
Eure Glucke
43 Comments
Ich bin so dankbar auf diese Webseite gestoßen zu sein. Danke für die wunderbaren Einblicke.
Lg Tilda
Mit diesem Text triffst Du den Nagel auf den Kopf. Danke für die unermüdliche Arbeit, die in diesem Blog steckt.
Lg Emma
[…] so ein typisch sächsisches Rezept möchte ich euch heute wieder zeigen und hier auf meinem Blog verewigen. Es ist von der Oma meines Liebsten, die leider nicht mehr unter uns weilt. ich mochte […]
[…] sagte schon einmal mein Blog und meine Baustelle aber ihr Hunderte von Bloggern, die denken ihr bloggt mal eben so und werdet Millionär und nehmt […]
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Liebe Dani,
deinen Beitrag habe ich mehrfach durchgelesen und es schockiert mich doch sehr, wie sich die Familienbloggerszene zu verändern scheint. Dummerweise hat es sich zwischen uns beiden noch nicht ergeben, dass wir uns persönlich begegnen – den letzten Termin bei der Bastei-Lübbe-Aktion musste ich ja absagen, sonst hätten wir uns dort getroffen.
Ich mag deine Art und auch deine Offenheit. Es muss doch verdammt nochmal möglich sein, Kritik äußern zu dürfen und seine eigene Meinung beibehalten zu dürfen. Wo kommen wir denn sonst auch hin? Gerade schreibe ich kritischen einen Beitrag über den Liebster Award und plädiere für mehr persönliche Vernetzung. Die Berichte zur #denkst haben mich sehr nachdenklich gemacht und gerade zum „von oben herab“-Getue möchte ich mich äußern dürfen. Ich würde sehr gerne auf deinen Beitrag verweisen. Wäre das Ok für dich?
Liebe Grüße,
Yvonne
Hi Yvonne,
natürlich darfst du auf mich verweisen, ich glaube diesen Beitrag kennt eh schon jeder wenn ich mir die Besucherzahlen anschaue. Ich verstehe auch einfach nicht wieso man nicht ehrlich sein darf. Wir sind Menschen, wir bewerten täglich Dinge, wieso muss alles schön geredet werden. Wieso darf ich auf meinem Blog nicht sagen was ich gedenke zu sagen. Ich habe ja keine Namen genannt und auch nicht gesagt die und die ist total bescheuert. Aber die Reaktionen zeigen ja auch nur das Sprichwort: Getroffene Hunde bellen.
Danke dir für deinen Zuspruch, es geht mir doch mehr an die Nieren als ich dachte, besonders da ich diese Menschen persönlich kennenlernen durfte und die meisten sehr sehr herzlich waren und sich jetzt aber so dieser Massenbewegung anschliessen warum auch immer
[…] #denkst tobte gestern in meiner Twitter-Timeline und in den Blogs von VerflixterAlltag, GluckeundSo und MamaOTR eine Diskussion über die Differenzierung von Hobbyblogs und Profiblogs. MamaOTR fragte […]
Hallo Dani,
üblicherweise halte ich mich aus solchen objektiven Diskussionen raus, denn 20 Leute haben 21 Meinungen. Und das ist auch gut so.
Wenn ich aber direkt angesprochen werde und eine Agentur, die ich betreibe, in ein falsches Licht gerückt wird, dann fühle ich mich zu einer Reaktion aufgefordert, denn ich gehe davon aus, dass Du mich mit dem “Initiator” der BOOMblogs meinst.
Alle Blogs in unserem Netzwerk haben eine hohe Reichweite. Und die haben sie genau deshalb, weil sie eben jeder ihr eigenes Ding machen, Leser begeistern und offensichtlich die richtigen Worte finden. Etwa 90% aller Texte in den Blogs sind freie und unbezahlte Meinungen und Gedanken, bei jedem Blogger auf eine ganz eigene und besondere Art und Weise.
Wenn aber Firmen Interesse zeigen und sich die Reichweite dieser Blogs zunutze machen wollen, um für ihre Produkte zu “werben”, dann sollte professionell reagiert und ein Preis verlangt werden. Nichts anderes erzählen wir auf unserer WebSite oder am Samstag bei dem Vortrag. Wie hoch dieser Preis sein sollte, hängt wiederum von der Reichweite ab. Das lässt sich mit Printmedien vergleichen, bei denen Anzeigen ganz transparent nach Auflage berechnet werden. Es würde keiner Zeitung helfen, unter diesem Wert Anzeigen zu verkaufen oder sie sogar zu verschenken.
Wir treffen mit BOOMblogs aber weder Entscheidungen im Namen der Blogger, verkaufen Deals über Ihren Kopf hinweg oder geben vor, wie und über welche Produkte geschrieben werden soll. Wir betreuen einige der größten Family-Blogs aus Deutschland. Und die lassen sich mit Sicherheit nicht für Geld in die Suppe spucken. Wir bündeln lediglich Kräfte, bringen Kunden und Blogger zusammen und treten als Netzwerk Werbekunden gegenüber somit selbstbewusster auf. Wir sorgen für faire Bezahlung und eine für alle Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit. Und nochmal: dies betrifft nur die ca. 10% der werblichen Texte. Alles andere sind und bleiben glücklicherweise ja individuelle Themen, Geschichten aus dem Leben, private Einsichten und so weiter. Eben die Dinge, für die jeder einzelne Blogger brennt.
Ich habe in meinem Vortrag am Samstag damit eingeleitet, dass ein Blog ja eigentlich ein Online-Tagebuch ist, welches auch komplett ohne kommerzielle Absichten betrieben werden kann. Wer aber eine gewisse Größe erreicht hat und nun aufgrund des zeitlichen Aufwandes etwas verdienen möchte oder muß, dem können wir helfen. Freiwillig, ohne Verpflichtungen oder Knebelvertrag.
Wie in unserer persönlichen Mail-Kommunikation gesagt, nehmen wir auch Deinen Blog gern in unser Netzwerk auf, wenn die Reichweite und die anderen Kriterien erfüllt sind. Denn nur dann funktioniert eine Vermarktung über unsere Kanäle auch.
Die Headline mit “Gier” und “ungefragtem Einmischen” hat mich besonders getroffen. Daher würde es mich freuen, wenn Du Dich mit Bloggern aus unserem Netzwerk austauschst, um Dir ein korrektes Bild von unserer Arbeit zu machen.
VG
Kai
Gier und ungefragtes Einmischen war nicht auf Dich bezogen und danke für deine Meinung.
Liebe Dani, du warst eine der Highlights bei den persönlichen Gesprächen auf der Veranstaltung. Als ich dort ankam, landete ich erstmal in einem Aufzug recht adrett gekleideter Damen, die ihren Blick einmal an uns rauf und runter wandern liessen und anschließend nicht einen Ton mit mir sprachen an diesem Tag…geschweige denn ein Lächeln erwiderten. Schrecklich, dachte ich. Da hätte ich mir den Stress sparen können und zuhause bleiben. Doch oben traf ich euch und so viele andere wunderbare Frauen, dass mir das Herz immer noch pocht! Da waren mir die paar Damen egal, denn ich habe mich gefreut, dass es soviele offene, ermutigende, ehrliche Beiträge auch von den ganz großen gab. So ist es immer auf diesen Veranstaltungen…viele, die ein Ideal teilen und einige wenige, die negativ in Erinnerung bleiben. Alles Liebe aus Münster!
Liebe Dani, ich finde es allerdings auch im Netzwerksinne schön, wenn in manchen Bloggergruppen offen über Honorare gesprochen wird, da kriegen wir wohl alle eine Vorstellung davon, was man verlangen kann und was nicht. Das ist mir definitiv eine Hilfe. Dass viel ungefragter Senf dazugegeben wird, dass viele die Nase rümpfen, wenn sich andere auch „nur“ über kostenlose Produkte freuen – mei, geschenkt. Ich bin eigentlich oft ganz positiv überrascht gewesen über das offene Miteinander. Liebe Grüße!
ja Rat ist ja auch wichtig aber ungefragt zu sagen du musst das so und so machen das finde ich nicht gut und Hobbyblogger wollen das erst recht nicht.ich war auch begeistert.
Da haste Recht. Eine Freundin, die auch dabei war und zu hundert Prozent Hobbybloggerin ist, war total überfahren.
Haste wunderbar auf den Punkt gebracht. Gefällt mir, weil ich es genauso sehe 😉
Danke Dir auch wenn es etwas ausgelöst hat was gar nicht schön ist.
Liebe Dani, dein Artikel steht dem von Wiebke in nichts nach. Ich finde es wirklich klasse, das ihr das laut aussprecht, was in bestimmt vielen Hobby-Blogger-Köpfen vorgeht. DANKE dafür! Es gibt hier wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Ich bin schlicht weg begeistert und hätte euch sehr gern getroffen :o) Wat nich is, kann ja noch werden, wa?
Ganz liebe Grüße,
Sandy
Hi du Liebe,
und vielen dank ich glaube auch dass es ein Nerv ist, den wir da getroffen haben und wir müssen alle darüber sprechen um unsere Bubble aufrecht zu halten.Liebe grüße
Liebe Dani, ich habe schon länger nicht mehr bei Dir gelesen, weil mir einfach im Moment an jeder Ecke die Zeit fehlt. Aber mit diesem Text triffst Du den Nagel auf den Kopf. Und deshalb möchte ich auch kurz meinen Senf dalassen.
Dennoch: es ist wie im richtigen Leben. Warum sollte es auch anders sein? Es gibt eben die, die herzlich, helfend und nett sind, und mit denen man auf einer Welle schwimmt, und die, die „von oben herab“ sind und denken sie wären etwas besseres, nur weil sie erfolgreich sind. Ich hab das auch schon auf Blogger-Events erlebt und mir danach geschworen, mich nicht mehr darüber zu ärgern.
Natürlich ist es nicht so einfach – denn man macht sich als „öffentlicher Mensch“ – wie wir Blogger es ja sind – eben natürlich DOCH abhängig von der Meinung anderer. Was ich ok finde, ist, wenn einige sagen: bitte verkauft Euch nicht unter Wert, Ihr könnt durchaus Summe XY für Eure Arbeit nehmen. Was ich nicht ok finde ist, es allen vorschreiben zu wollen. Jeder sollte seinen Blog so gestalten und aufziehen können wie er das möchte.
Als Anfänger freut man sich auch über ein Gratis-Buch (als Beispiel), als Blogger der bereits eine Weile im Geschäft ist und weiß, wieviel Arbeit dahinter steckt, wird man sich mit dem Gratis-Buch eben nicht zufrieden geben. Und das ist doch auch ok so. Hat doch alles seine Berechtigung.
Ich mache es weiterhin so wie bisher. Wenn mich ein Produkt überzeugt, schreibe ich auch nur für ein Produkt. WEnn jemand anderem das nicht gefällt, soll er´s nicht lesen. Es gibt Tausend von Blogs da draußen – allen kann man es eh´nicht Recht machen.
In diesem Sinne: sehen wir uns nächste Woche auf der Blogfamilia?
Liebe Grüße, Anna
Liebe Anna,
danke für deinen Kommentar. Du als erfahrene Bloggerin siehst es ja sowieso noch mal viel genauer als ich und nach der Diskussion gerade auf Twitter dachte ich schon ich liege doch völlig falsch aber gut es ist nicht so und natürlich auch ich weiss wieviel Arbeit ein Blogpost ist aber jeder sollte seine Kooperationen selber aushandeln dürfen ohne dann wieder Gemecker zu hören. Leider bin ich nicht bei der Blogfamilia, bzw. ist es wohl unter diesen Umständen sogar gut.
Auch wenn ich dir in vielen deiner Gedanken zustimme, macht mich das Ganze traurig. Es bestätigt mich in meinem Gefühl, das sich dieses Jahr in mir breit gemacht hat und das finde ich furchtbar traurig. Ich selber war nicht da und wäre – bis jetzt – gerne dabei gewesen. Trotz toller Speaker, weiß ich gerade nicht, ob ich am Recht Ort gewesen wäre.
Ich glaube schon denn die denkst war voll von tollen Menschen und toller Atmosphäre es waren nur kleine Auszüge und die Themen die mich einfach etwas nachdenklich gestimmt haben.
Liebe Dani, erstmal vielen Dank für dein Lob für meinen Vortrag. Ich hab mich sehr gefreut, dass du da warst (waren ja doch die meisten nebenan…) und überhaupt, dich in echt kennen zu lernen. 🙂
Zu deinem Post würde ich gerne folgendes sagen: ich glaube, es ist nicht so einfach. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Schritt von „ich blogge nur für mich“ zu „ich bekomme Anerkennung auch in Form von Honoraren“ ja in den meisten Fällen eine fließende, manchmal vielleicht sogar schleichende Entwicklung ist. Bloggerin sein ist kein Ausbildungsberuf, also sind wir darauf angewiesen, das alles selbst zu erlernen und uns im Idealfall an erfahreneren Kolleginnen zu orientieren.
Natürlich ist es komplett jedermanns eigene Sache, wie und worüber und für wieviel Honorar oder ob überhaupt gegen Geld er bloggt. Aber wir sind nun mal nicht im luftleeren Raum, und gerade weil es keine oder wenige Regeln gibt und tatsächlich viele Unternehmen auch genau diesen Umstand ausnutzen, sollten wir das alle bedenken, wenn wir mit Unternehmen/Zeitschriften/Agenturen zusammen arbeiten.
Es ist Tatsache, dass Bloggerinnen, die mit ihren Blogs Geld verdienen (dazu gehören ja zum Beispiel auch Rebecca und ich), sich oft deshalb rechtfertigen müssen. Dass ihnen unterstellt wird, sie seien käuflich, ohne den Fakt zu bedenken, dass die reine „Reichweite“ oder der „Mehrwehrt“ irgendeines Kooperationspartners und seines Produkts uns nicht den Kühlschrank füllen. Und es ist eine Tatsache, dass wir uns die Honorare, die wir inzwischen nehmen, hart erarbeitet haben. Wir haben lange Verhandlungen geführt, Fehler gemacht, dazu gelernt und uns unsere Klienten in der Szene auch „erzogen“, damit wir mit der Arbeit, die wir machen auch in Form eines Honorars ernst genommen werden.
Und wenn dann eine Kollegin oder ein Kollege kommt und mit denselben Leuten verhandelt und sagt: „Ach, egal. Ich mach’s für lau und für den Ruhm!“, dann ist das durchaus etwas, das die anderen und deren Arbeit beeinträchtigt. Natürlich steht es jeder frei, diese Entscheidung dennoch so zu treffen. Aber ich finde es absolut berechtigt, dass es dann da von Kolleginnen auch eine Reaktion drauf gibt.
Ich rede selbstverständlich n i c h t von Lästereien hintenrum oder offenem Druck. Das ist nicht ok. Aber eine Reaktion ansich finde ich absolut verständlich.
Ich sehe gerade eine Entwicklung, wo eine ganze Menge Bloggerinnen sich von Unternehmen etc. ausnutzen lassen und sich für den Ruhm und die angebliche (Facebook-)Reichweite von Kooppartnern als Contentlieferanten anbiedern. Ich finde das persönlich nicht gut, nicht für die einzelnen Bloggerinnen, aber tatsächlich auch für die ganze Szene nicht. Und da stimmt der Satz: man verkauft sich unter Wert.
Ich schreibe auch oft über Unternehmen oder kleine Shops etc. ohne Honorar, wenn ich etwas besonders toll finde und meinen Leserinnen empfehlen möchte. Natürlich ist bei mir nicht jeder Artikel, in dem Produkte vorkommen, gesponsort. Aber ich würde mich inzwischen nicht mehr für solche Formate wie HuffPost etc. hergeben, die sich weigern, Journalisten und Blogger anständig zu bezahlen und dafür die „kleineren“ Blogger ausbeuten. Da war ich persönlich schon, das will ich nicht mehr. Wer da für sich anders entscheidet, dem wünsche ich Glück auf den Weg. Aber ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sagen: langfristig lohnt es sich nicht und man verbrennt nur seinen guten Content und eventuell die Marke für die Reichweite anderer Leute.
Liebe Dani, das ist jetzt lang geworden, vielleicht sollte ich das Thema doch auch noch mal aufgreifen auf dem Blog. 😉 Ich freue mich jedenfalls, dass du es aufgebracht hast, weil ich denke, es ist wichtig, dass die Diskussion offen geführt wird. Überhaupt bist du so ein offener Mensch, das hat mir unheimlich gut gefallen am Wochenende! 🙂 Ich hoffe, wir sprechen uns bald wieder, gerne auch zu diesem Thema.
Ganz liebe Grüße und bis bald, Anna
Liebe Anna,
vielen dank für deinen Kommentar und ich gebe dir in allem Recht. Auch ich diskutiere mit Unternehmen, da ich auch weiss wieviel Arbeit in einem Post steckt und auch die Erfahrung durch tolle Gespräche mit Euch lehren einen ja und auch ich mache nix mehr für die HuffPost oder andere Formate die sich schlichtweg weigern meinen Content zu entlohnen und ihn eins zu eins im Prinzip veröffentlichen und ich dadurch nicht mal von der Reichweite profitiere. Mir geht es eher um die Einschüchterung. Gerade nicht frischen und noch unerfahrenen Blogger werden manchmal genötigt immer Honorar zu verlangen und nicht für ein Duschbad zu schreiben. Ich finde diesen Eingriff fatal. Ich finde wir Elternblogger waren immer anders, wir waren authentischer aber so langsam verändert sich etwas und das ist auch ok. Ich profitiere auch davon aber ich entscheideworüber ich schreibe. Das Firmen die Marketing mit uns machen, lernen müssen, dass wir sehr sehr „günstig“ ihre Marken bewegen und dennoch viel Arbeit damit haben, dass finde ich wichtig und da bin ich auch dabei aber die Missgunst unter uns und das Gelästert geht mir gehörig auf den Keks. Das bin ich irgendwie nicht und ja mein Text ist auch nicht ganz höflich aber es musste wirklich raus. Ja ich bin sehr offen und manchmal auch zu viel und zu direkt und ich habe mich jetzt wieder halb ins Aus geschossen mit diesem Beitrag aber wie auch du schon sagst, es hat eben doch einen Nerv getroffen. Ich bin gerade unglaublich geflashed das du hier bei mir kommentierst. Ich mag dich sehr sehr gern und hoffe wir sehen uns bald wieder. Liebe Grüße Dani
Liebe Anna, ich finde damit bringst Du – als eine der erfolgreichen Bloggerinnen – es sehr gut auf den Punkt. Wie immer mit viel Herz und Verstand. Genau dafür liebe ich Deinen Blog so und bewundere, wie Du es schaffst immer die richtigen Worte zu finden. Liebe Grüße, Anna
Tolle Antwort. Danke Anna.
liebe dani, ich habe da unlängst auch was dazu geschrieben, und zwar folgenden artikel: https://paleica.wordpress.com/2016/03/16/innenstadt-im-winter/ ich finde es generell sehr schade, dass offenbar ein großteil blogged, um damit geld zu verdienen. das hat viel verderben in die blogosphäre gebracht. früher war es ein hobby und niemand wäre auf die idee gekommen, davon leben zu können. schön natürlich, wenn das heute für einige möglich ist. aber vergessen wird irgendwo der grundgedanke und das, was einen blog wertvoll macht. ich frage mich auch, wieviele fashion und lifestyleblogger diese welt noch braucht, denn offenbar scheint das für diese ja zu funktionieren. viele „von früher“, die das alles vor allem wegen dem spaß an der freude gemacht haben, ziehen sich zurück, weil die professionalisierung zuviel wird, man sich immer irgendwie schlecht fühlt weil man es nicht so gut macht wie x oder y. schade drum. ich seh es wie du: mein blog, meine baustelle. klar, die, die davon leben müssen, haben einen anderen druck. aber warum sollte sich jemand druck machen, der das ganze als hobby betreibt?
danke für deinen Kommentar und ja es nimmt Ausmaße an die mir auch ein bisschen Angst mache, ich bin gespannt wie es weitergeht.
Wie Wiebke kann ich auch Dich verstehen – ich glaube das Problem liegt einen Schritt vorher. Am Namen – und das ist nur meine Meinung. Blogger ist Blogger. Für alle. Schublade auf Schublade zu – Blogger drinnen. Egal ob Hobby-Blogger, Emotions-Blogger, Herzens-Blogger; Technik-Blogger oder eben Business-Blogger.
Wenige schaffen diesen Spagat und ja diese Veranstaltung war für eine erste Netzwerkverwaltung krass (also nicht meine, daher hielt sich mein Schock auch in Grenzen). Aber niemand hat Lust sich Hobby-Blogger oder so zu nennen, damit man dort eine Kategorisierung schafft. Leider schafft man das weder untereinander so, noch im Auftreten Firmen gegenüber. Ja das Business Bloggen ist hart. Nix „Heile-Friede-Bloggerwelt“. Business ist Business und dazwischen ist es schwer.
Und hey, der Punkt – SICH HELFEN – den prangere ich schon lange an. Nicht weil mit keiner hilft, sondern weil ich weiß das es besser geht. Wir machen es besser – alle 8 Wochen auf unserem Stammtisch und in kleineren Treffen. Ich kann lange nicht alles, aber was ich kann, kannst Du nicht und Du kannst was, was ich nicht kann… So sollte es laufen – nicht anders.
Nimm Dir das nicht so zu Herzen, Kopf hoch und nimm es als Erfahrung. Zu wissen was man nicht will ist genau so wichtig wie zu wissen, was man will…..
Drück Dich
JesSi Ca
Ich weiss was ich will und was nicht aber ich möchte eben selber entscheiden und niemand sollte sich angegiftet fühlen wenn ich es anders mache. Druck machen und auf andere übertragen macht schlechte Stimmung und unsere Bubble ist so toll und herzlich.
Das mit dem Helfen machst du wirklich ganz toll und einige andere auch aber es gibt Bloggerinnen die sind sowas von oben herab. Ich finde es traurig da das das Bloggen einfach in ein schlechtes Licht rückt.
Ich drücke dich auch du liebe Seele
Liebe Dani,
ich habe mich gerade an das Notebook gesetzt und innerlich schon einen Text zum Thema zusammengesponnen. Das muss ich, dank dir, jetzt aber gar nicht mehr weiterverfolgen, denn du bringst das auf den Punkt, was ich ebenfalls denke: Jeder darf doch so bloggen, wie er es möchte!
Wenn ich Hobbyblogger sein will, dann bin ich Hobbyblogger. Und wenn ich Lust habe, mich zu professionalisieren, dann tu ich eben das. Wo liegt das Problem?
Ich persönlich schaue mir alle möglichen Blogs gerne an, sowohl hochprofessionelle als auch kleine Hobbyblogs. Was hat man davon, entweder die eine oder die andere „Seite“ schlecht zu machen? Und was ist mit dem riesigen Mittelfeld?
Das Ganze lässt sich natürlich auch wunderbar auf andere Themenfelder ausweiten: Ob nun Chaosküche oder Ordnung, Tragen oder Kinderwagen, Brei oder BLW… Alles okay und so furchtbar individuell, was will man sich da einmischen? Mich nerven Texte, die für „die eine Seite“ plädieren und die „andere Seite“ niedermachen. Wahrscheinlich bin ich dafür einfach zu harmoniebedürftig 😉
Alles Liebe und danke für den Text!
Steffi
vielen Dank, ich möchte einfach dass wir Familienblogger so harmonisch bleiben und uns nicht selber verrufen weil einige einen Schritt zu weit gehen wollen ohne Rücksicht auf Verluste.
Dein Beitrag ist eine schöne Ergänzung zu meinem Artikel! Ich bin ganz deiner Meinung, dass man den Druck nicht auf jeden Blogger legen kann eine ganze Branche zu verrufen. Schöner Text.
Ich hätte auch ein paar produktivere Themen zum Schreiben eines Blogposts oder zum Fotografieren schön gefunden. Aber das kann man ja als Anregung ins nächste Jahr mitnehmen 😉
Lieben Gruß, Wiebke
Sven und Suse haben das toll gemacht und die Speaker auch alle, es geht ja gar nicht um die Speaker sondern um die Tendenz wohin das Bloggen irgendwie geht.
Das stimmt. Du bringst es auf den Punkt!
Dankeschön für diese wahren und ehrlichen Worte. Ich stimme Dir zu, da ich das ganz genauso sehe. Mein Blog ist mein Baby und ich habe Spaß am Bloggen. So lange das so bleibt, ist es gut und so kann es bleiben. Ich möchte mich nicht verbiegen lassen und das gibt meinem Blog vielleicht ein bisschen Authentizität. Die finde ich wichtig für einen Blog. Manchmal muss es eben eine Tütensuppe sein. Hauptsache es schmeckt 😉
Liebe Grüße
Janet
genau und 30 Beiträge über Tütensuppe finde ich mega blöd aber ist nicht mein Blog und ich lese es einfach dann nicht. danke dir
Ich danke Dir für Deine offenen Worte… ich selbst war am Samstag auch vor Ort – sozusagen als „Familienbloggerin im weiteren Sinne“…
Und ich war an manchen Stellen auch ein wenig traurig… Warum nicht Jeder gern so, wie er möchte, … und ohne die Schublade „richtig“ und „falsch“? Jeder hat( s)eine Botschaft… seine Intention. Sein Blog. Punkt.
genau darum geht es mir auch in dem Text. Jeder soll es so machen wie er es für richtig hält und nicht anderen sagen was er zu tun oder zu lassen hat. Wo warst du denn, haben wir gesprochen?
Ich bin den ganzen Tag auf der denkst! rumgesprungen und hab es insgesamt sehr sehr genossen, was Sven und Suse da auf die Beine gestellt haben!
… leider haben wir beide uns nicht gesprochen… aber das ändern wir beim nächsten Mal, ja? …
Sei von Herzen gegrüßt!
Anja
ja das machen wir, quatsch mich einfach an ich bin immer sehr durch den Wind bei so vielen Menschen.
Gefällt mir sehr! Danke für Deine Worte! Ich sehe es auch so wie Du und Wiebke. Natürlich habe ich meinen Blog auch professionalisiert und natürlich versuche ich, bezahlte Koops an Land zu ziehen ,weil der Blog eben auch ein berufliches Standbein von mir als Journalistin ist. ABER am meisten Herzblut stecke ich in meine „normalen“ Texte. Das sollen auch meine Leser merken. Und wenn mir ein Produkt supergut gefällt und es zu meinem Blog passt, dann schreibe ich auch mal „nur“ für das Produkt. Ich finde das authentischer als für viel Geld über etwas zu schreiben, was weder zum Blog noch zu den Lesern passt – oder? Und ich finde, ganz ehrlich: Reichweite ist nicht alles. Vor allem in Zeiten von FB und Co. – wo man sich seine Leser kaufen kann.
genau darum geht es mir, wir entscheiden worüber wir schreiben und was wir bekommen. Klar ich freue mich über Koop aber ich suche sie mir aus und nicht andere Blogger.
Danke für dein Zuspruch, der Text kommt ja nicht überall so an wie er gemeint ist obwohl ich das schon wusste