Ich die Glucke

Was ist eigentlich #MeTime?

19. August 2015
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Lange habe ich an diesem Artikel geschrieben, da ich immer das Gefühl hatte, Jemanden vor den Kopf zu stoßen. Doch dann wurde mir bewusst, so individuell unsere Kinder sind, so individuell sind wir Eltern und ganz wichtig, so individuell, geht jeder mit gewissen Themen um.

Viele Mütter, gehen aus einem Vollzeitjob heraus, in die Elternzeit und werden in Rekordzeit, in eine andere Zeitrechnung geschossen. Anfänglich, ist man total müde und fix und fertig. Doch mit der Zeit bekommt man Routinen, in dem was man tut und man fängt an, sich neue Hobbys zu suchen und versucht seine Zeit sinnvoll zu nutzen. Es gibt Mamas, wie mich, die ein sehr pflegeleichtes und schlafliebendes Kind und demnach Zeit haben, einen Blog zu bauen oder ganz viel zu Kochen und zu Backen. Es gibt Mamas, wie mich, die wie eine Hummel immer was zu tun haben wollen und sei es, nur den Boden zu wischen. Meine 2 Jahre Elternzeit waren natürlich kein Spaziergang oder Urlaub aber rein von der Zeit, die ich hatte, kann ich mich nicht beschweren oder ich hab’s vergessen.

 Es gab Momente, da lebte der Prinz, 24 Stunden auf mir und ich kam dadurch schon an Grenzen, die ich so nicht kannte aber jeder, der hier bereits einiges gelesen hat, weiß das die Zeit mit dem Prinzen immer etwas besonderes ist.

Vielleicht lebe ich in einer rosaroten Brillenwelt.

Ich habe mich sehr verändert, durch die Schwangerschaft und die Geburt aber da hat der Prinz nix mit zu tun. Mein Kind habe ich noch nie als belastend empfunden. Ich habe mir noch nie gewünscht, mal ne Nacht ohne ihn zu sein, eher ganz im Gegenteil, bis heute kann ich mir das nicht vorstellen.

Ich verbringe am Liebsten meine Zeit mit dem Prinzen und meinem Mann.

Wenn ich wirklich merke, ich brauche mal einen Abend oder ein paar Stunden für mich, dann hat der Mann mich losgeschickt. Ich nahm dann ein langes Bad oder ging mit einer Freundin etwas essen. Das handhaben wir bis heute so und es ist toll, mal wie früher lecker Essen zu gehen oder ins Kino aber mir fehlt nichts. Obwohl nichts ist falsch. Mir fehlt ein bisschen die Zweisamkeit mit meinem Mann. Da wir Niemanden in unserer Umgebung haben, können wir nicht mal eben sagen, wir gehen mal schick essen.  

Als feststand, dass ich in meinen Job, der wirklich stressig war und oftmals 10-12 Stunden beinhaltete, mit vielen Dienstreisen vollgepackt, nicht zurückkehren kann, stand ich trotzdem vor einem Loch. Was mach ich denn jetzt? Ich liebe den Prinzen über alles aber er geht stundenweise in die Kita und ich möchte sehr gerne in Teilzeit arbeiten, um meinen Beitrag zu leisten, mein Können wieder einzubringen und mich wieder beruflich zu entfalten.

Ich weiß nicht wie es ist, so mit zusätzlichem Job UND Kind.

Ich weiß, dass ich es Vollzeit nicht packen würde. Ich weiß, dass ich es Vollzeit auch nicht möchte und auch nicht muss. Ich lese oft von anderen Müttern, die sich mehr Zeit für sich selbst wünschen. Ich habe tiefes Mitgefühl für all diese Mamas. Ich aber, kann für mich sagen, dass ich wirklich so viel Zeit für mich habe, dass ich den Prinzen manchmal früher aus der Kita hole, weil mir, etwas die Decke auf den Kopf fällt. Ja, der Prinz geht in die Kita, trotz dass ich noch zu Hause bin. Ich kümmere mich um den Haushalt, die Einkäufe und um mich und ich genieße die Zeit mit meinem Prinzen. Ich genieße die Zeit, die ich für meinen Blog, das Kochen und Backen, das Nähen und einfach für mich habe. Diese Zeit wird sicherlich nie wieder kommen und ich bin unendlich dankbar, für diese Chance, die mir mein Mann, durch seinen Job da gibt. Deshalb versuche ich auch, den Rest zu erledigen und ihn so weit es geht zu entlasten. Er ist, neben all dem, auch noch ein unglaublich toller Vater. Der Prinz vergöttert uns Beide und so habe ich am Wochenende sogar auch noch Zeit für mich.sun-813711_640

 Ich glaube aber auch, dass ich es unglaublich genießen werde, wenn ich wieder arbeiten gehen kann. Da ich mir ja selber die zeitliche Begrenzung setze und weiß, was ich mir und unserer Familie zumuten kann hoffe ich, dass dann alles so entspannt bleibt. 

Ich glaube einfach, dass viele Faktoren die #MeTime beeinflussen. Was ist für mich #MeTime?  Wie gehe ich mit mir, der neuen Situation und dem Kind um? Wie entwickelt sich das Kind? Ist es ein Viel- und Langschläfer oder raubt es für lange Zeit, den Eltern den Schlaf und die Nerven? Beim Schreiben dieses Textes, fühle ich mich irgendwie schlecht, da das Leben der Anderen, oft viel anstrengender zu sein scheint. Ich fühle mich irgendwie schlecht, weil das Leben der Anderen, mit mehr Problemen behaftet ist. Ich fühle mich irgendwie schlecht, weil das Leben der Anderen, ohne Fulltimejob gar nicht bezahlbar wäre und sich dort niemand Gedanken darüber machen kann, was er oder Sie so den lieben langen Tag macht.

 Dann denke ich mir, nein ich muss mich nicht schlecht fühlen. Ich lebe mein Leben und nicht das Leben der Anderen. Ich habe für mich und meine Familie ein Lebensmodell gewählt. Es beinhaltet 2 Jahre Elternzeit und dann einen Teilzeitjob um weiterhin soviel Zeit, wie eben geht mit meiner Familie zu verbringen. Wir haben so gewählt und ich bin auch oftmals, die Hälfte der Woche Strohwitwe, da mein Mann sehr viel arbeiten muss, um unser Lebensmodell zu leben. 

Jeder lebt sein Lebensmodell und jeder ist für seine #MeTime verantwortlich. Es gibt Phasen, da existiert sicherlich keine Zeit für mich aber für mich ist es auch #MeTime, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mich erfüllen, die mich glücklich machen. MeTime bedeutet doch nicht zwangsläufig, diese Zeit alleine verbringen zu wollen oder? 

 Jeder hat sein Päckchen zu schleppen und wer weiß, in 3 Jahren fasse ich mir an den Kopf, beim Lesen dieses Artikels und denke, Wow lange ist es her, dass es so war. Oder, in 3 Jahren fühle ich mich noch genauso wie jetzt gerade und bin glücklich und zufrieden, mit der Zeit, die mir zur Verfügung steht. Ich bin glücklich mit meinem Leben, trotz meiner Psychosen und den damit verbundenen Problemen.

Kommt Zeit, kommt Rat oder? 

Die liebe Séverine, von Mama on the Rocks, die ich euch hier vorgestellt habe, hat eine Blogparade gestartet. Es geht um die Zeit, die man als Mama nur für sich hat. Unter dem Hashtag #MeTime, hat Sie uns gefragt wie wir das so machen und finden, die Zeit nur für uns und ich frage euch nochmal, ist nur das #MeTime? Zeit für sich ganz alleine zu haben?

 

Wie fühlt ihr euch mit diesem Thema? 

 

Eure Glucke

 

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9 Comments

  • Reply Endlich: Die Analyse der Blogparade #MeTime - Mama on the rocks 12. Juni 2018 at 15:46

    […] ihrem Beitrag sehr bei sich. Schön zu lesen! Ähnlich geht es mir beim Lesen von Danis Beitrag auf Glucke und so. Sie sagt, sie braucht keine MeTime, da sie glücklich ist mit ihrem Prinzen. ABER: Sie hat zwei […]

  • Reply 1000 Fragen an Dich selbst-Teil 2 ~ Glucke und So 18. Januar 2018 at 7:16

    […] Ich will mich selber wieder neu kennenlernen. Diese Fragen sind auch ein Moment der Ruhe für mich. MeTime wie man so schön sagt. Es macht Spaß und vor Allem lerne ich auch soviel über mich und auch die […]

  • Reply Endlich: Die Analyse der Blogparade #MeTime – Mama on the rocks 6. März 2016 at 14:31

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  • Reply Zeit für klare Worte ~ Glucke und So 5. Oktober 2015 at 17:56

    […] sollen, um so sinnfreien Äußerungen damit zu entkommen. Aber wäre weit gefehlt, denn ein weiterer Beitrag, hat ähnliche Auswirkungen gezeigt. Denn wie mans macht, ist es sowieso […]

  • Reply Familie ist mein größtes Glück ~ Glucke und So 17. September 2015 at 15:57

    […] ist die Zeit. Das merken wir immer wieder. Ich habe viel Zeit, für den Prinzen und eigentlich auch für mich aber wir zu Dritt oder auch Zeit als Paar, ist sehr kostbar und weniger […]

  • Reply Frühlingskindermama 19. August 2015 at 13:37

    Du brauchst Dich wirklich nicht schlecht zu fühlen. Wenn ihr so zufrieden seid, ist es doch super. Ich hatte übrigens ein ähnliches Modell zwischen meinen beiden Kindern. Als der Große endlich in der Kita gesettelt war (nach 6 schwierigen Eingewöhnungsmonaten), war ich schon wieder mit der Kleinen schwanger und entschied mich, dass ich nicht für die 4 Monate, die es bis zum Mutterschutz gewesen wären, wieder auf meine Teilzeitstelle gehen würde, sondern bis zur Geburt der Kleinen weiter nur 1 Tag pro Woche arbeiten würde. Das hatte verschiedene Gründe (ich fühlte mich wahnsinnig ausgebrannt von dem 1. Babyjahr und mir ging es in der 2. Schwangerschaft am Anfang ziemlich mies etc.). Zum Glück hat mein Mann das trotz knapper finanzieller Ressourcen auch mit getragen und ich war somit ein paar Monate tatsächlich auch 4 Tage pro Woche 5-6 Std. allein zuhause. Das war schon herrlich! Habe in der Zeit auch alles im Haushalt, Organisation etc. erledigt, so dass nix mehr für meinen Mann zu tun war. Ich hatte meinen Blog damals noch nicht und habe viel gelesen, hab mich wirklich auf die Regeneration von dem schrecklichen Babyjahr und auf die Schwangerschaft mit der Kleinen konzentriert. Theoretisch könnte ich mir dieses Modell auch für mich vorstellen (also ohne Arbeit).
    Allerdings gab es einige Aspekte, die ich nicht so gut fand: ich war für alles automatisch zuständig, weil ich eben zuhause war. Mein Mann musste in dieser Zeit im Haushalt wirklich fast nichts machen. Auch mit der Kita oder Freunden des Großen hatte er fast nichts zu tun (ich habe gebracht und abgeholt). Meine Tätigkeiten wurden nicht so gesehen oder gewertschätzt, wie Erwerbsarbeit. In Konflikten traten Auffassungen zutage, die ich mir von ihm vor dieser gemeinsamen Entscheidung ausdrücklich verboten hatte. Das war unschön. Merkwürdig, was da auf einmal für Vorwürfe zutage treten, wenn man ein solches Modell lebt. Außerdem fühlt man sich schon etwas isoliert. Das sind nur einige der Aspekte, die mich darin bestärken, Teilzeit arbeiten zu gehen. Wir arbeiten übrigens beide Teilzeit, weil wir alles an Terminen, Krankheiten etc. selbst (ohne Hilfe) auffangen müssen.
    MeTime ist für mich zur Zeit tatsächlich: Zeit allein. Weil diese Mangelware ist. Da Du jeden Vormittag allein zuhause bist, reicht Dir das sicherlich aus. Mir würde es wahrscheinlich auch total reichen. Ich finde so ein Modell wie eures total gut und verständlich, aber nur, wenn es innerhalb der Partnerschaft kein Aufrechnen, keine Vorwürfe etc. gibt. Und wenn Deine Altersvorsorge abgesichert ist;)
    Liebe Grüße!

    • Reply Glucke 19. August 2015 at 16:18

      Weißt Du ich gehe sehr gerne Teilzeit arbeiten aber mehr eben nicht. Mein Mann hält mir nichts vor, er weiß was ich leiste und macht im Haushalt auch mit. Ich habe meinen Traummann gefunden und bin sehr glücklich mit meiner kleinen Familie. Ich wollte einfach mal darstellen, dass nicht alles Stress ist und das es eben unterschiedliche Sichtweisen gibt.

      Ich wünsche euch, dass ihr eine entspannte Lösung habt und behaltet. Hast du mal über eine gute Babysitterin nachgedacht die euch entlasten kann.
      Liebe Grüße
      Dani

  • Reply schimpfmalmama 19. August 2015 at 7:56

    Sehr schön geschrieben! Du musst dich überhaupt nicht schlecht fühlen, bis Kind 2 ging es mir wie dir. Sie war im Kiga und bevor ich wieder angefangen habe zu arbeiten, hatte ich auch jede Menge Zeit für mich. Seit dem Bruder habe ich kaum noch Zeit, aber ich weiß, irgendwann wird sich auch das wieder ändern. Ich finde es sehr schade, dass man als Mama schon im Zugzwang ist, keine Zeit zu haben und nur gestresst zu sein. Daher finde ich es schön, dass du zu deinem Leben stehst und es genießt ☺️!

    • Reply Glucke 19. August 2015 at 9:03

      Ja der Artikel hat mir auch gezeigt, dass ich dazu stehen kann, da eben jeder anders ist.
      Dinge ändern sich vllt. wieder aber Stand heute bin ich sehr glücklich mit meiner kleinen Familie.
      LG
      Dani

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