Auch in der Advents- und Weihnachtszeit kann man Musik fernab dieser magischen Jahreszeit hören. Musik kann man ja sowieso immer hören. Heute gibts den letzten Soundtrack of Life für das Jahr 2017 und ich freue mich das Claudia, die Mäusemamma aus Italien, die ehrenvolle Aufgabe angenommen hat. Claudia hab ich über Instagram kennengelernt und ich finde es ja total spannend das sie in meinem Lieblingsland lebt.
Claudia ist auch gerade wieder Mama geworden und umso mehr freue ich mich, das Sie in ihren Erinnerungen gekramt hat um uns ihren Soundtrack of Life zu präsentieren.
Soundtrack of Mäusemamma´s Life heute mit 16 statt 15 Songs.
Wenn ich im Bezug auf Musik auf meine frühesten Kindheitstage zurückblicke, dann erinnere ich mich an meinen Vati, der frühmorgens immer als erstes das Radio im Wohnzimmer anschaltete- wahrscheinlich tut er das immer noch.
Oder an meine Großeltern, die damals auf der Fahrt in meinen ersten „Westurlaub“ in Bayern im Auto stundenlang eine Roland Kaiser- Kassette anhörten. Zu meinem Leidwesen.
Komischerweise höre ich seit ein paar Jahren kaum noch Musik. Man könnte sagen, ich habe es mir irgendwie still und leise abgewöhnt. Sie fehlt mir nicht in meinem Alltag, aber dennoch hat mir Dani’s Idee, eine Lifetime- Songliste zusammen zu stellen, wieder bewusst gemacht, wieviele besondere Emotionen und wertvolle Erinnerungen Musik und Melodien hervorrufen können. Und selbst wenn sie der Vergangenheit angehören, sind manche von ihnen in unseren Herzen doch noch sehr präsent und scheinen nur darauf zu warten, hervorgekitzelt zu werden….
15 Songs für 36 Jahre- puh, keine einfache Sache! Dennoch habe ich eine kleine Auswahl getroffen und mich auf eine Zeitreise begeben, auf die ich Euch gerne mitnehme.
- Ein Vogel wollte Hochzeit machen
Man sagt ja, dass die ersten bleibenden Erinnerungen auf das Vorschulalter zurückgehen. Zum Thema Musik verbinde ich mit diesem Lied meine erste „große Liebe“ im Kindergarten mit Namen Maik, den ich doch tatsächlich in einem lang geprobten Rollenspiel zur Vogelhochzeit zum Jahresende heiraten durfte. Er die Drossel, ich die Amsel. Romantik pur
- Juliane Werding: Stimmen im Wind
Lange habe ich für Dani nach dem Titel und der Melodie dieses Liedes gesucht. Ich wusste nur noch, dass es da dieses eine Lied gab, welches mich unglaublich fesselte, sobald es in unserem DDR- Radio lief. Und nun, da ich fündig geworden bin, fällt mir doch glatt auch wieder der Text ein:
„Stimmen im Wind, die so zärtlich und so liebevoll sind, sei nicht traurig Suzanne, es fängt alles erst an…“
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, warum mich dieses Lied so tief beeindruckte… -
ZZ Top: Gimme all your lovin‘
Ich möchte ehrlich sein: Diese bärtigen alten Männer mit ihren Gitarren habe ich nie gemocht, als Kind fand ich sie eher suspekt und etwas gruselig. Außerdem verstand ich damals, vor fast 30 Jahren, nicht mal annähernd ihre Texte. ABER ich verbinde mit ihnen- ebenso wie mit Knight Rider, Chips, Garfield und den Schlümpfen- viele Erinnerungen an meinen Bruder und an die Jahre, bevor er zum Mauerfall zur Ausbildung in den „Westen“ ging und wir uns daraufhin etwas verloren…
- Edvard Grieg: Morgenstimmung
Musikunterricht in der Schule. Ein Grauen. Ich vermute mal stark auch für die Lehrer, die uns einheitlich desinteressierten Gymnasialschülern zum Pauken von trockenen Noten und Takten, zum Hören klassischer Musik und dann auch noch zum Singen vor der Klasse verdonnerten! Dennoch hat mich in der 7.Klasse dieses Klavierstück extrem beeindruckt, und noch heute stelle ich mir dazu ein in Morgenröte getauchtes Feld vor, mit stattlichen, eleganten Pferde vor der aufgehenden Sonne… Und mittlerweile weiß ich vor allem Klaviermusik zu schätzen und habe hier in Italien auch mal eine zeitlang Unterricht genommen.
- Whigfield: Saturday Night
Leider habe ich die sympathischen Tanzbewegungen dazu vergessen (und sonst auch nie wieder was von der blonden Sängerin gehört), nicht aber einen unserer ersten Auslandsurlaube auf Mallorca in den Herbstferien 1994. Der erste Flug. Hotel mit Pool. Eigenes Zimmer. Büffet. Sandstrand. Hübsche Animateure. Wahres Leben im Süden. Wahrscheinlich sind diese Erinnerungen ein Grund, warum ich viele Jahre später wieder im mediterranen Raum gelandet bin? Wer weiß!
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Queen: These are the days of our lives
Dieser Song stimmt mich immer etwas traurig, denn er wurde auf der ersten (und bisher einzigen) Beerdigung gespielt, der ich als Jugendliche beigewohnt habe. Er sollte an eine Bekannte erinnern, die Anfang 20 bei einem Autounfall ums Leben kam…
- Dirty Dancing- Time if my life
Ein Klassiker, oder? Da brauche ich nicht viel zu schreiben. Wer hat den Film nicht auch mindestens 80 Mal gesehen? Selbst heute könnte ich noch dahinschmelzen…
- Bon Jovi: Livin‘ on a prayer
Eigentlich ist Rock nicht so unbedingt mein bevorzugtes Genre, aber Bon Jovi macht da eine Ausnahme. Irgendwo müsste ich noch fein säuberlich beschriftete Musikkassetten mit schlechter Aufnahmequalität herumliegen haben. Denn als die Band im entfernen Jahr 1995 ein Konzert in MEINER Stadt gab- der Wahnsinn!- musste ich das Ganze natürlich unbedingt via Radio mitschneiden. Und konnte zudem noch live mithören, da unser beschaulicher Schrebergarten genau neben dem Veranstaltungsort lag…
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Take That: Could it be magic
Ach herrje- Take That- das war DIE Boyband meiner Jugendzeit!! Mein Teenietraum. Mein Kreischfaktor- auch wenn meine Eltern mich nie auf ein Konzert ließen. Sie waren der Grund, warum ich die BRAVO kaufte. Mein Zimmer bis unter die Decke mit Postern tapezierte. Jeden Schnipsel aufhob. Ich jeden Song auswendig konnte. Und wahrscheinlich auch die Biographien von Mark, Robbie, Jason, Howard und Gary. Wer weiß, was in den Tiefen unseres Kellers noch aus jener für mich tollen Zeit zu finden ist…?
- Garth Brooks: Two Pina Coladas
Mit 16 durfte ich mir einen riesengroßen Traum erfüllen (wenn ich Take That schon nicht live sehen durfte!): ein Austauschjahr in den USA verbringen. Und landete prompt da, wo ich niemals hinwollte: In Westtexas! Wüste. Hitze. Cowboys. Line Dancing zu Country Music. Oh yeah dude- Country Music!!! Während ich diese anfangs noch belächelte und sie als billige Schlagermusik der USA herabwürdigte, fand ich im Laufe der Zeit richtigen Gefallen an ihr. Diesen Song verbinde ich besonders gerne mit meinen Gastgrosseltern, die zwar tausende Meilen entfernt in New York lebten, ich sie aber unheimlich in mein Herz geschlossen hatte…
- Dixie Chicks: Widen Open Spaces
Ebenfalls ein Erinnerungsstück aus meiner Zeit in Texas, in dessen Lyrics ich mich oft wiederfand zu Teeniezeiten:
„She needs wide open spaces
Room to make her big mistakes
She needs new faces
She knows the high stakes…“
Hört doch mal rein. -
Michael Jackson: We are the world
Noch ein Klassiker unter den Klassikern! Mit diesem Song verbinde ich mein erstes und einziges richtiges Konzert 1997 in Leipzig. Der King of Pop live und in Farbe! Allerdings stand ich soweit hinten, dass ich mit dem Rücken am Zaun hinter mir lehnen konnte. Die Bühne schien ungefähr so groß wie eine Streichholzschachtel, und der King wie eine Ameise… Trotzdem war es ein besonderes Erlebnis. „We are the world“ war ebenso ein Lied, welches mich an eine dreiwöchige Reise gegen Ende meines Austauschjahres erinnert: 4 Reisebusse mit Austauschschülern aus aller Welt auf Sightseeingtour an der amerikanischen East Coast, welche zum Abschlussabend alle gemeinsam diesen Song sangen. Vielleicht kitschig aber Gänsehaut pur!
- Eros Ramazotti: Calma apparente
2001: Bella Italia- ich komme!
Eros- er ist wohl die Verkörperung der italienischen Musikwelt. Jedenfalls ausserhalb Italiens. Hier eher geduldet als sonderlich verehrt ist und bleibt er trotzdem Teil der hiesigen Musikkultur. Und ich höre ihn auch hin und wieder gerne- trotz eher schnulziger Texte - Jovanotti: A te
Wer von Euch nicht der italienischen Sprache mächtig ist und doch mal bei einer wunderschönen Liebeserklärung der etwas anderen Art dahinschmelzen möchte, der sollte sich diesen Song unbedingt anschauen und übersetzen lassen. Der italienische Sänger Jovanotti hat dieses Stück seiner Ehefrau gewidmet, und ich möchte ehrlich sein: Solch zauberhafte, wertschätzende Worte könnten mir als Frau auch gefallen…
Der Song geht einher mit einer Zeit hier in Italien, in der ich nach langem Hadern, zwiespältigen Erfahrungen und tiefen Enttäuschungen endlich den Weg sah, der für mich richtig war… -
Max Raabe: Küssen kann man nicht alleine
Dieser sympathische Song lief auf unserer Hochzeit- schließlich sollte für alle Gäste etwas dabei sein! Die Musikpalette reichte an diesem Tag von klassischen italienischen Partysongs über Walzer für die ältere Generation bis hin zu Diskomusik und deutschen Stücken. Auch unser Eröffnungstanz war alles andere als klassisch oder elegant- ich glaube, das Foto sagt alles:
Und einer geht noch, oder? Dürfen es auch 16 Stücke sein? - Som sabadell
Diesen Flashmob finden unsere Kinder großartig, schon alleine wegen der Vielzahl an Instrumenten. Für sie war es glaube ich eine der ersten virtuellen Begegnungen mit Orchestermusik. Mal nicht immer dieselben Kinderlieder von der CD! Eine sehr beeindruckende Darbietung von lebendiger Musik, die Lust auf mehr macht! Auch wenn der Flashmob eigentlich als Werbung für eine spanische Bank gedacht ist finde auch ich diese Interpretation von „Freude schöner Götterfunken“ ganz wunderbar.
Liebe Claudia, Wahnsinn…. so viele Lieder die ich auch mega gut finde. Take That und Queen sind ja eine meiner liebsten Bands. Wir haben wirklich einiges gemeinsam. Aber sag mal, Whigfield????? Ich hab dieses Lied wirklich verabscheut.
Welches Lied aus der Zeit ist euch denn ein Graus? Erzählt mal und im neuen Jahr gibts wieder neue Plätze für den Soundtrack of life also her mit euren Emails an herzätgluckeundsopunktde.
Ich freu mich drauf. Wollt ihr noch ein Special meiner liebsten Weihnachtslieder? Vielleicht schaffe ich es ja. Lasst es mich wissen.
Eure Glucke
1 Comment
Danke für die Veröffentlichung, liebe Dani♥️!
Oh ja, ich fand Whigfield‘s Song cool!!
Viele liebe Grüße und danke nochmals!