Ich die Glucke

Wieso ich wieder Auto fahre und wieso die Stadtbahn schuld ist

20. März 2015

Stadtbahn

Wie ihr ja wisst, bin ich sehr lange kein Auto gefahren. Eigentlich wollte ich nie Auto fahren. Ich hatte einfach kein Glück mit dem Straßenverkehr und war überzeugter Bahnfahrer und Fussgänger. Naja bis der Prinz kam.

Als der Prinz 3 Monate alt war, zogen wir ja an den Stadtrand und wenn ich irgendwo hin wollte musste ich entweder auf den Mann warten oder Stadtbahn fahren. Puhhhh…

Ich musste in die Stadt zur Bank, also schnappte ich den Prinz und packte ihn in den Kinderwagen. An der Haltestelle angekommen, merkte ich, dass es keinen Fahrkartenautomat gab.

Ok. dachte ich mir, dann holst den eben in der Stadtbahn.

Diese kam erstmal 20 Minuten zu spät, normal??? In einer Großstadt sollte das nicht normal sein. Naja ich stieg ein, zum Glück war es barrierefrei, denn es saß niemand in der Stadtbahn, der mir hätte helfen können . Der Fahrkartenautomat war zu sehen und ich wollte loslaufen, da blieb der Kinderwagen stecken. Ja stecken!

Ich kam nicht durch den Gang mit meinem Kinderwagen.

Das ist nicht zu glauben, dachte ich mir. Um nicht schwarz fahren zu müssen, stellte ich unfreiwillig den Kinderwagen ab und rannte zu diesem Fahrkartenautomat. Der schluckte erstmal mein Kleingeld und spuckte es auch nicht mehr aus. Ich hatte dann kein Geld mehr und keinen Fahrschein. Da ich mich aber mit Kinderwagen nicht fortbewegen konnte, fuhr ich weiter.

Wer jetzt sagt ich bin ein Schwarzfahrer, der kann es ja gerne kommentieren. 
Ich stieg am Bahnhof aus, da es die einzige barrierefreie Haltestelle auf dem Weg zur Bank war. Wir liefen dann zur Bank und dann zu einer anderen Haltestelle um zurückzufahren. Diesmal gab es wenigstens einen Automaten, um einen Fahrschein zu kaufen. Die Bahn kam und ich schaute mich nach Menschen um, die mir helfen könnten, den Kinderwagen da hochzuhiefen. Ich fragte dann einen Mann, er ging einfach rein. Ok. also versuchte ich den Kinderwagen eben alleine die 3 Stufen hochzuschleppen, immer mit der Angst, dass mein Kind da rauspurzelt und ich nen Hexensschuss bekomme. Eine ältere Frau hat dann von Drinnen geschimpft und versucht mir zu helfen.

Kinderwagen
Am Bahnhof stiegen dann gefühlte 100Schüler ein. Die Bahn ist so aufgebaut, dass Türen zu beiden Seiten existieren und wir standen in der Mitte, denn einen Abstellplatz für den Kinderwagen gibt es nicht und die Gänge sind ja zu eng gewesen. Es hat niemanden interessiert, dass da ein 5Monate altes Baby liegt, alle stiessen gegen den Kinderwagen, redeten sehr laut und ich hab mich wie ne Sardine in der Dose gefühlt.

Der Prinz wurde immer unruhiger und so entschied ich 3 Haltestellen früher auszusteigen und den Rest zu laufen.

Ich bin nicht rausgekommen, da niemand Platz machen konnte. Also eine Haltestelle weiter, an der auch alle tausend Schüler aussteigen wollten. Das war aber mein Glück, denn 7Schüler schleppten mich und den Kinderwagen raus und halfen mir. Ich war total erleichtert aber auch geschockt.

Ich weinte auf dem Weg und rief meine Mutter an.

Ich fühlte mich schrecklich und der Gedanke, wieder Auto zu fahren, war gebohren.
Einen Monat später fuhr ich wieder Auto. Das 1. Mal seit 5Jahren und ich bin heilfroh darüber.

Andrea vom Runzelfüsschen hat von Ihren Erfahrungen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln berichtet und uns gefragt,ob wir Ähnliches erlebt haben und ja wie Du, liebe Andrea, schon vermutet hattest, mit diesen Geschichten könnte man sicherlich ein Buch füllen.

oder was meint ihr? Fahrt ihr immer mit dem Auto? Oder lebt ihr, wie Andrea, in einer riesigen Stadt, wo es normal ist nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren? Sind die Menschen freundlich und helfen euch, wenn Ihr Hilfe benötigt?

Schreibt mir doch eure Erfahrungen. Ich bin gespannt.

Eure Glucke

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14 Comments

  • Reply Andrea 20. März 2016 at 13:17

    Ich bin über 15 Jahre immer nur mit der S-Bahn Richtung Stuttgart gefahren, bis ein bestimmtes Bauprojekt begonnen hat und es einem nicht mehr möglich war pünktlich irgendwo anzukommen. Ich habe das Glück eine U-Bahn-Haltestelle auch noch in der Nähe zu haben, aber die Fahrtzeiten sind etwas länger als mit der S-Bahn. Nehme ich bzw. habe ich gerne in Kauf genommen. Jetzt habe ich einen Job an meinem Wohnort und fahre viel Bus.
    Mit dem Kinderwagen hatte ich nur einmal ein Problem im Bus, ich hatte einen Kaiserschnitt und war zwei Wochen nach der Geburt noch nicht geübt mit dem Ein- und Aussteigen im Bus. Zu dem Zeitpunkt bin ich das Erstemal mit dem Bus zu meinen Eltern gefahren (wir haben nur ein Auto und mein Mann hattte es gebraucht) und der blöde Busfahrer hat soweit vom Randstein geparkt das ich mit dem Kinderwagen zwischen Bordstein und Bus hängen geblieben bin. Der Fahrer hat mir nicht geholfen, eine ältere Dame hat mir dann geholfen. Der kleine Mann wäre mir da auch fast rausgefallen. Und ich hatte von dieser Aktion Schmerzen.

    • Reply Daniib3005 20. März 2016 at 20:13

      Hi Andrea,
      wow das klingt auch wirklich übel. Ich musste 2 Jahre nach Mosbach fahren und hatte so oft Zugausfälle… ich habe sehr wenig Vertrauen in öffentliche Verkehrsmittel durch den Vorfall damals. Inzwischen fahren wir alle zusammen aus Spaß Stadtbahn aber nur weil wir nicht müssen.
      Hier muss wirklich noch viel passieren,
      danke für deinen Kommentar und liebe Grüße
      Dani

  • Reply tabealaue 21. März 2015 at 10:24

    Oje – so eine blöde Erfahrung. Da wäre ich wohl auch wieder aufs Auto umgestiegen.

    Bei uns war es eher anders herum. Der Kleine HASSTE das Autofahren – so froh wäre ich um regelmäßige öffentliche Verkehrsmittel gewesen im ersten dreiviertel Lebensjahr – aber wir hatten uns ja für ein Landleben entschieden.

    Der Kinderwagen wäre uns dabei tatsächlich nicht in die Quere gekommen – wir hatten uns für ein Leben „ohne“ entschieden. Bei den wenigen Ausflügen mit der Bahn (ab dem P&R) war ich über Tragetuch oder Tragehilfe sehr dankbar. Hände frei. Kind beim bezahlen dabei .. ich hätte wirklich nicht gewusst, wie ich sonst nicht zum Schwarzfahrer hätte werden sollen, denn diese Bahn hatte auch nur innen eine Bezahlmöglichkeit.

    Aber nun seid ihr ja mobil – und ich wünsch euch gute Fahrten 😀
    ~Tabea

    • Reply Glucke 21. März 2015 at 10:45

      Hallo Tabea,
      Wir tragen auch schon immer aber es wahr sehr kalt und ich noch unsicher auf langen Touren. Ich bin echt froh das ich jetzt unabhängig bin.
      Ja das Landleben hat Tücken.
      Liebe Grüsse
      Dani

      • Reply tabealaue 21. März 2015 at 11:52

        Das verstehe ich natürlich doppelt!

        Aber: das Landleben hat ja gsd auch ganz arg viel wertvolles 😀 … und jetzt wird es eeeendlich schön 😀

        Herzlichen Gruss,
        Tabea

        • Reply Glucke 21. März 2015 at 11:59

          Hi,
          Ja endlich kann man langsam die Gartenmöbel rausholen.
          Euch ein schönes Wochenende.
          Dani

  • Reply Anja 20. März 2015 at 23:13

    Oh ja das kenne ich. Ich hatte vor 7 Jahren einen Unfall an dem ich nicht Schuld war und seitdem nicht mehr Auto gefahren. Mit 2 Kindern sehr schwierig. Ich bin meistens zu Fuß gegangen. Zur Arbeit mit dem Bus, nur leider fährt der erste Bus am Wochenende um 8:00 und ich habe um 6:15 Feierabend. Habe jetzt ein Auto mit Automatik und bin froh darüber. Fahre jedoch immer noch nicht gerne.

    Wie war es nach 5 Jahren wieder zu fahren? Könntest du noch alles?

    LG
    Anja

    • Reply Glucke 21. März 2015 at 7:26

      Liebe Anja,
      ich habe auch ein Automatikauto. Mit Gangschaltung würde nicht gehen. Es war sehr komisch und ich war sehr ängstlich aber die Routine und bestimmte Notsituationen haben die Angst verbannt und jetzt fahre ich gerne. Ich hatte auch einen Unfall, ich würde angefahren und da hab ich dann dem Autofahren endgültig abgeschworen.
      Liebe Grüsse
      Dani

  • Reply Nadin 20. März 2015 at 21:52

    Ich fahre sehr gern Auto und der Knirps fährt sehr gern mit seiner Mama.Ich mag es,von nichts und niemanden abhängig zu sein.Ich hab genug Erfahrungen in der Schwangerschaft gemacht,dass ich auch nicht auf Fahren in den öffentlichen Verkehrsmitteln scharf bin.Und da die komplette Familie auch überall in Deutschland verbreitet ist, ist das Auto sowieso sinnvoller 😉 Dafür ist Bus und Bahn fahren bei uns für den Knirps ein Highlight und stehts aufregend. Lg Nadin

    • Reply Glucke 20. März 2015 at 22:12

      Hey Nadin,
      der Prinz ist auch Autofahrerkind, da wir eben auch viel Reisen aber Stadtbahn fährt er auch gerne und wir ja auch, seitdem er keinen Kinderwagen mehr nimmt geht es ja auch.
      Liebe Grüsse
      Dani

  • Reply Jessi 20. März 2015 at 21:36

    Also nach der Erfahrung wäre ich auch wieder Autofahrerin!

    • Reply Glucke 20. März 2015 at 22:10

      Hi Jessi,

      manchmal sind es die negativen Erlebnisse die was positives bewirken oder?
      Liebe Grüsse
      Dani

      • Reply Jessi 21. März 2015 at 21:14

        All unsere Erfahrungen machen uns ja zu dem, der wir sind. Die schlechten prägen allerdings allzu häufig sehr viel einschneidender.

        • Reply Glucke 21. März 2015 at 21:21

          Da sagst du was wahres…

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