Als ich vor ein paar Tagen bei Susanne las, dass auch Sie ein lautes Kind hat, fand ich das ganz witzig. Beim Lesen ihres Artikels konnte ich immer nur nicken. Es war aber ein durchweg positives Gefühl was ich verspürte, da ich es wundervoll finde, dass mein Kind sich äussert. Es äussert sich so, dass man es defintiv nicht überhört und er steht sehr melodiös zu sich selbst und fordert ein, was er benötigt. Ganz die Mama!!!
Ich bin ja ein Mensch der sich unglaublich schlecht entspannen kann. Abschalten und Kopf runterfahren kann ich eigentlich sehr selten. Selbst im Schlaf träume ich was das Zeug hält und wache manchmal morgens auf und fühle mich, wie nach einem Marathon.
Neben dem lauten Organ meines Kindes existiert noch eine ganz andere Seite. Ihr habt sicherlich bereits vom Flow gehört??
in der Psychologie und bei Wikipedia wird der „Flow (englisch „Fließen, Rinnen, Strömen“), als das beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit (Absorption), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust.“, bezeichnet.
Mein Kind hat diesen Flow.
Er hat ihn nicht nur irgendwann sondern eigentlich jeden Tag. Ein kleines Beispiel. Wir gehen seit einigen Tagen in einen wunderschönen Kurpark. Die Sonne strahlt und dieser Park ist wirklich unglaublich schön. Dort erkunden wir immer wieder neue Sachen. Wir haben aber auch feste Rituale, wie z.B. oben abgebildet. Wir setzen uns einfach auf einen Kiesweg und er fängt an die kleinen Steinchen in ein Gefäss zu legen. Er macht den Becher voll und kippt ihn wieder aus. Das macht er manchmal bis zu einer Stunde. In vielen Situationen habe ich seinen Flow genutzt, um etwas zu lesen oder zu schreiben oder zu surfen. Aber die Faszination daran war immer da und irgendwann hörte ich auf, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
Ich begab mich mit in seinen Flow.
Er zeigte mir ganz behutsam wie es geht und gemeinsam lassen wir uns fallen. Ich fühle mich durch ihn geerdet. Ich fühle und spüre mich und die Natur. Ich empfinde eine unglaubliche Ruhe in mir selber. Ich denke an nichts, ausser an den Moment.
Ich bin total entspannt.
Erwachsene besitzen diese Gabe fast nicht mehr, da Sie immer irgendetwas tun. Wenn nicht physisch dann psychisch. Sie sind immer auf Achse, immer unter Strom, alles muss schnell gehen. Termine fliegen durch die Luft. Mir ging es ganz genauso.
Jetzt habe ich etwas gefunden was wirklich einer Meditation gleich kommt.
Es ist der Flow meines Kindes der mich tiefenentspannt.
Leider lassen auch Eltern ganz oft , unbewusst diesen Flow bei Ihren Kindern gar nicht mehr entstehen, da Sie dafür schlicht weg keine Zeit haben. Ich kann nur sagen, versucht diese Zeit einzuräumen, denn auch ihr profitiert davon.
Immer wieder bin ich fasziniert davon, was Kinder bewegen, was Kinder schaffen und was Kinder aus uns rausholen. Nicht wir müssen Ihnen irgendwas beibringen. NEIN es ist ganz anders herum und deswegen sind Kinder die reinsten, unschuldigsten und wichtigsten Menschen unserer Welt.
Seht ihr das auch so? Kennt ihr den Flow? Habt ihr ihn mal erlebt?
Erzählt mir doch davon.
Eure Glucke
6 Comments
Ich hoffe, dass es mir auch so ergehen wird. Dein zweiter Absatz beschreibt nämlich auch mich perfekt- Entspannen, was ist das? Selbst wenn ich Zeit hätte und nichts mehr erledigen müsste, ich sitze mit zusammengeknirschten Zähnen in der Gegend rum und bin förmlich auf der Suche nach etwas zu tun. Diverse Entspannungstechniken à la Yoga oder PME oder sonstwas waren bislang gänzlich erfolglos, ich fühle einfach keine Entspannung, kann nicht Loslassen.
Ich wünsche mir sehr, dass ich durch unser Kind auch ein gewisses Maß an Entspannung und Entschleunigung erleben darf.
LG, Manati
Liebe Manati,
Oh da sind wir uns ja sehr ähnlich und ich wünsche es Dir, dass du dieses Gefühl erleben darfst, es ist toll und gibt einem so viel, auch langfristig glaube ich.
Liebe Grüsse
Dani
Kinder erden so ungemein. Es beginnt mit Schlag Geburt. Danach fühlt man sich erleichtert und entspannt beim Blick ins kleine Gesichtchen. Und so zieht es sich fort. Wenn meine Kleine in tiefen Gedanken Becher sortiert, Schränke ausräumt und sich nicht stören lässt beim Bobbycar-Erklimmen merke ich, wie wir diese Tiefe und Ruhe verloren haben. Schade eigentlich, aber umso besser, dass wir jemanden in unserem Leben haben, der es uns wieder zeigt. Hoffen wir nur, dass sie es so lang es geht beibehalten. LG Bella
Hallo Bella,
ja ich hoffe es auch, da ich es jetzt auch kann und ich möchte es auch behalten.
Liebe Grüsse
Dani
Das kenne ich von unserem Knirps so gut. Und ich finde es faszinierend.Und ich habe auch schon mal erlebt, wie ein anderes Kind ihm ein Auto wegnahm.Was das andere Kind nicht bemerkt hatte, war,dass der knirps so tief in seinem Spiel vertieft war, dass er nicht verstand, wie aus dieser Welt plötzlich ein Auto verschwinden konnte. Was war faszinierend, dass er alles um sich herum vergessen hatte. Ich beneide ihn darum, und hoffe, dass er das nicht so schnell verlernt 😉
Hallo Nadin,
ich finde diesen Flow selber so toll, es macht süchtig irgendwie. Es ist wundervoll, dass Kinder das einfach so können ohne sich anzustrengen.
Liebe Grüsse
Dani