Gastbeiträge

Wie erziehe ich mein Kind?-Nicole´s Kolumne

24. Oktober 2016

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Guten Morgen meine Lieben,

was für ein Wochenende. Ich bin Samstag früh mit meinem Lieblingsmenschen nach Frankfurt losgedüst. Wir hatten uns soviel zu erzählen, dass wir das ganze U-Bahnnetz genutzt haben, da wir ständig falsch gefahren sind. Aber wir hatten ein wirklich spannendes und super cooles Wochenende, das für ein paar Wochen neue Kraft gibt.

Zu Hause angekommen wurde erstmal ausgiebig gekuschelt, besprochen was so los war und dann auch wieder diskutiert. Denn ja genau das machen wir. Wir diskutieren Themen aus. Ich möchte dem Prinzen die Zähne putzen und er will lieber noch eine Gurke essen.

Wir versuchen beide unser Ziel zu erreichen und landen irgendwie bei einem Kompromiss aber das ist auch super so.

Heute erzählt Nicole uns mal, wie das bei ihr und Mausi so ist.

Als Mausi in das (Erziehungs-) Alter kam, war ich zunächst etwas verunsichert. Wie erziehe ich am Besten, was will ich ihr beibringen, welche Werte übermitteln und vor allem wie?
Anfangs war das bei Mausi wirklich nicht schwer. Sie hörte sehr gut wenn ich ihr erklärte das dies oder das nicht geht (weil es z.B. gefährlich ist). Mit zunehmenden Alter wurde es schwieriger. Ich fand das völlig ok, sie war/ist in der Autonomiephase und es ist wichtig das sie erkennt was für sie selbst wichtig ist.
Sie wollte vieles alleine machen, schaffte es aber, bedingt durch ihr Alter noch nicht so gut und es frustrierte sie sehr. Ich saß oft da und wusste ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Einerseits wollte ich sie viel alleine machen lassen, andererseits musste ich natürlich auch aufpassen das nichts passiert. Aber ich wusste nicht wie ich helfen und alleine machen lassen unter einen Hut kriegen sollte. Sprich, wie erzieht man ein Kind richtig? Im Internet machte ich mich dann über verschiedene Erziehungsmethoden schlau. Wie immer ließ ich mich davon eher verunsichern (scheint ja eine echte Macke von mir zu sein seit ich Mutter bin :-D). Mein Bauchgefühl schien vergessen zu sein.

Ich probierte verschiedenes aus, aber das führte nur zu noch mehr Verwirrung bei Mausi und mir.

Auch gute Ratschläge von außen alla „Also ich würde das so machen!“ brachten mir nichts.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich besann mich wieder auf das was mir wichtig war, hörte auf meinen Bauch und erzog Mausi so, wie ich es für richtig halte.
Ja, wie erziehe ich denn jetzt? Das ist eine gute Frage 🙂

So einfach kann ich das nämlich gar nicht erklären. Es ist quasi von allem ein bisschen. Fragt man mich nach meinem Erziehungsstil, dann würde ich sagen es geht stark in die autoritative Richtung.erziehung-bei-uns-nicoles-kolumne

Ich bin sehr liebevoll, verständnisvoll, nehme die Bedürfnisse meines Kindes ernst, entscheide viel mit ihr zusammen (oder lasse sie entscheiden).

Wir besprechen ganz viel miteinander und bei wichtigen Sachen frage ich sie um ihre Meinung.

Zwar gibt es auch Regeln in unserer Familie, aber diese sind eher zum Schutz, oder weil es anders nicht geht. Ich habe zum Beispiel immer Angst das sie sich verletzen könnte, daher mag ich springen auf Betten oder Couch nicht (sie könnte ja runter fallen). Ich bin da etwas überbehütet. Als Alternative bot ich Kinderturnen an, da darf sie springen und toben wie sie möchte. Sie findet es super.

Anschaulicher erklären kann ich es vielleicht am Beispiel Schlafen im eigenen Zimmer: Sie schläft ja seit einiger Zeit wieder dort, aber hätte sie es abgelehnt (ich sprach vorher mit ihr darüber), dann wäre sie jetzt auch noch in unserem Zimmer. Nach den drei Tagen fragte ich sie wieder ob ich noch bei ihr bleiben soll und sie meinte ich darf ruhig gehen.

Bei mir ist es so, das sie (wenn möglich) nach dem Zubettgehen auch dort bleiben soll. Sie schaut sich im Bett dann meistens noch Bücher an, spielt mir ihren Stofftieren oder darf sich kleine Videos anschauen auf dem Handy.  Wenn sie ins Bett geht achte ich aber immer darauf das sie zufrieden geht, sprich wir kuscheln vorher, machen ihr Lieblingsspiel oder beten usw. Ich trage sie ins Bett und wir sagen uns, wie lieb wir uns haben, Gute-Nacht-Kussie und erst wenn ich weiß sie ist nun bereit das ich rausgehe, dann gehe ich. Dann dauert es meistens 15 Minuten und sie schläft ein.

Wenn sie doch nochmal raus kommt,  dann gehe ich sofort auf ihre Bedürfnisse ein.

Wir kuscheln noch ein bisschen,oder was sie gerade braucht, dann trage ich sie wieder ins Bett, zudecken, Kussies usw. Leider ist es aber auch so, das Mausi total genervt ist wenn sie nicht ausgeschlafen ist und jetzt wo sie in den Kindergarten geht muss ich ein bisschen auf ausreichend Schlaf bei ihr achten. Deshalb ziehe ich das Schlafen gehen nicht in die Länge. Ich würde sie aber nie zwingen drin zubleiben, versuche durch liebevolles begleiten sie aufs Schlafen vorzubereiten.

Es gibt natürlich auch Tage an denen sie öfters raus kommt. Wenn sie nicht in den Kindergarten muss ist das auch völlig ok, dann kann sie ja morgens ausschlafen. Ist so ein Tag (an dem sie sichtlich nicht zur Ruhe kommen kann) an einem Kindergartentag, dann lege ich mich zusammen mit ihr in mein Bett und wir kuscheln bis sie kurz vorm einschlafen ist und ich flüstere ihr dann ins Ohr das ich sie jetzt ins Bett bringe. Sie nickt dann und sobald sie in ihrem Bett ist schläft sie.

Es ist halt nicht jeder Tag wie der andere.

Aber eins ist mir immer wichtig, egal ob Kindergarten oder nicht, sie soll glücklich einschlafen und nicht aus Zwang und darauf achte ich sehr.
Allerdings habe ich in anderen Dingen, wahrscheinlich bedingt durch mein HSP, nicht so viel Geduld wie andere Mütter. Ich erkläre sehr viel, aber ab einem gewissen Punkt (auch wieder wenn Gefahren sein könnten) verfalle ich in die strenge Rolle und drohe mit Konsequenzen. Oder wenn ich etwas unangenehm finde und anfange mich zu schämen (wie trotzen im Supermarkt) passiert es auch noch häufiger. Vielleicht liegt das auch an meinem wenigen Selbstbewusstsein, oder dem Bedürfnis nicht so aufzufallen, ich weiß es nicht.

Ich finde das nicht gut an mir, weiß mir aber dann anders nicht zu helfen, weil sie dann auch nur hört was ich sage wenn ich dann strenger bin. Ich arbeite aber an mir gelassener zu werden. Denn gerade das mit den Konsequenzen (Z.B.: „Wenn Du jetzt nicht aufhörst gibt es kein Überraschungsei!“) finde ich persönlich überhaupt nicht schön und ärgere mich dann im Nachhinein immer darüber das ich doch wieder so reagiert habe.
Ich hoffe ich konnte Euch ein bisschen erklären wie ich erziehe. es ist schwierig alles unterzubringen in einem Bericht, bestimmt habe ich die Hälfte wieder vergessen, lach.
In welche Richtung geht denn Eure Erziehung?

Liebe Grüße, Eure Nicole.

Liebe Nicole, das mit der Strenge kenne ich auch, ich wäre aber nie auf den Gedanken gekommen es mit der Hochsensibilität zu erklären aber daran könnte es tatsächlich liegen, das die Geduld schneller flöten geht weil ich dann total überreizt bin. Danke für die Einblicke bei euch und die neue Erkenntnis für mich und auch mich interessiert es natürlich, wie ihr eure Kinder begleitet und was eure Grenzen sind.

Habt eine schöne Woche und schaut nochmal bei Fiete vorbei

Habt eine schöne Woche und schaut nochmal bei Fiete vorbei.

Eure Glucke

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1 Comment

  • Reply Gastbeitrag bei Glucke und so – Wie erziehe ich mein Kind? - LiNiChri 2. November 2016 at 1:57

    […] Weiter geht es –> „Hier“. […]

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