Montagspost

Reisen aus Liebe, das ist Patotra

2. Mai 2016

Montagspost_Patotra

 

Guten Morgen ihr Lieben,

die Familie ist wieder weg und der Alltag ist wieder da. Der Prinz ist immer traurig wenn die liebste Oma und der Onkel wieder gehen. Es ist so schön Sie zu beobachten und so schade manchmal, dass so viele Kilometer zwischen uns liegen. Die letzte Woche war aber online sehr schwer für mich und da ein wenig Familienplüsch zu haben, die wissen wie man ist und einen genau dafür lieben. Heute habe ich eine unglaubliche herzliche und inspirierende Bloggerin zu Gast. Die liebe Ellen von Patotra. Ich fühle mich total geehrt, dass sie meiner Anfrage zugestimmt hat.

Patotra- das heisst für mich Liebe zum Reisen und Reisen aus Liebe und nun erzählt Ellen ein bisschen aus ihrem Leben.

Liebe Ellen, stell dich doch kurz vor:Montagspost_Patotra_Portrait

Ich bin Ellen, die Reiseverrückte hinter PATOTRA www.patotra.com. Ich reise am allerliebsten mit der ganzen Familie, d.h. mit meinen drei Kindern (mittlerweile 12, 15 und 18 Jahre) und meinem Mann durch die Weltgeschichte. Als Reisebloggerin bin ich aber häufig auch alleine unterwegs. Die Reiseziele sind dabei sehr breit gefächert und ich finde es jedes Mal spannend ein neues Land oder eine neue Region kennenzulernen. Irland und Thailand lieben wir für Familienreisen ganz besonders. Den Reiseblog Patotra gibt es seit mehr als zwei Jahren.

Du bist mit 6 Jahren das erste Mal alleine geflogen. Hattest du keine Angst?

Nein, gar nicht! Ich fand es einfach nur super spannend. Geholfen hat mir dabei aber sicher auch, dass ich die Strecke zuvor schon ein paar Mal mit meinen Eltern geflogen bin.

Sind deine Eltern auch so reiseverrückt?

Meine Eltern sind immer gerne gereist. Als ich und mein Bruder noch Kinder waren, allerdings nur in Europa. Später haben sie dann die halbe Welt unsicher gemacht: USA, Kanada, Karibik, Guatemala, Mexiko… Mein Vater ist leider viel zu früh verstorben. Am Ende seines Lebens waren es aber auch die vielen schönen Reisen, die dazu beigetragen haben, dass er sagte: „Ich blicke auf ein schönes Leben zurück“. Er hat sich immer als Weltbürger gesehen. „Wenn jeder in jedem Land einen Freund hätte, gäbe es nie mehr Krieg“, hat er immer gesagt. Diese Einstellung versuche ich an meine Kinder weiterzugeben. Auch meine Mutter ist ziemlich reiseverrückt. Mit 70 war sie das erste Mal in Asien. Später auch in Südafrika und gleich im Anschluss am Nordkap. An Weihnachten war sie mit uns gemeinsam in Thailand. Sie ist mittlerweile auch schon 81.

Patotra-die Liebe zum Reisen

Wie bist du auf den Namen Patotra-Passion to Travel gekommen?

Die Namensfindung war echt schwierig. Mein Mann ist im Bereich Markenrecht tätig und deshalb war es uns von Anfang an wichtig einen Namen zu finden, den man als Marke schützen lassen kann. Somit fielen einige schöne, aber nicht schützbare Namen schon mal weg. Irgendwann kam mir dann das aus dem Slogan „Passion to Travel“ abgeleitete Kunstwort Patotra in den Sinn. Das beschreibt mich einfach perfekt.

Wer passt denn auf deine 3 Kinder auf wenn du um die Welt reist?Montagspost Patotra Reisen- Familie

Hm, schwierig. Ganz klein sind sie ja nicht mehr. Dennoch geht es auch nicht ganz ohne Betreuung. Meine Mutter springt oft ein und manchmal auch meinen Schweigereltern. Mein Mann arbeitet Vollzeit, kann aber ab und zu auch mal einen Tag Home Office einlegen. Irgendwie geht es immer.

Dein Blog ist wirklich sehr liebevoll und detailverliebt gestaltet. Wo holst Du die Zeit her, du hast ja immerhin auch noch 3 schulpflichtige Kinder und einen Mann?

Oh, danke für das Kompliment! Das freut mich riesig. Der Blog ist ein Vollzeitjob und manchmal auch etwas mehr. Aber ich liebe das was ich tue und so bekomme ich auch das immer irgendwie hin. Ich schreibe meist, wenn die Kinder in der Schule sind. Um die Fotos kümmere ich mich am Abend, wenn die Kids ihre Aufgaben etc. erledigt haben. Aber ja, es braucht schon alles sehr viel Zeit.

Du lebst in der wunderschönen Schweiz. Was macht dein Zuhause so besonders, dass Du trotz Fernwehgen immer wieder dorthin zurückkehrst?

Ich lebe am Bodensee und könnte mir kein schöneres Zuhause vorstellen. Ich habe den See und die Berge fast vor der Nase. Der Freizeitwert ist hier unglaublich hoch. Im Sommer schnappen wir gegen Abend häufig den Picknick-Korb und radeln noch an den See um eine Runde zu schwimmen und mit den Kindern am Ufer zu picknicken. Das ist wie Urlaub. Ausserdem sind nicht weniger als 4 Länder in maximal 2 Stunden erreicht und auch Italien ist nur etwa 3 Autostunden von hier entfernt. Nach Wien, Paris und Florenz ist es nicht weiter als nach Leipzig oder Hannover. Und am Ende des Tages bin sehr dankbar, dass meine Kinder in einer friedlichen und intakten Umwelt aufwachsen können.


Am Reisen liebe ich ja ganz besonders die Aromen der Küche, die Sprache und die Eigenheiten der Einwohner. Kannst du eigentlich sagen, wo es Dir am besten gefallen hat?

Es gibt so viele schöne Reiseziele und jedes ist auf seine Art ganz besonders. Das gleiche gilt auch für die Menschen und ihre Kultur. Die Fröhlichkeit und Offenheit der Menschen auf den Philippinen hat mich sehr begeistert. Aber auch Thailand und Irland sind meine Herzensländer. Es gibt auch noch sehr viele Länder, die ich noch gar nicht kenne. Diesen Sommer werde ich mit der ganzen Familie durch Kolumbien reisen. Darauf bin ich schon sehr gespannt und ich freue mich wahnsinnig, einen mir neuen Kontinent zu entdecken.

Was war das Verrückteste, das Du je gegessen hast?

Das war vermutlich ein Quallensalat in Singapur. Kann man essen, muss man aber nicht.

Der Terror hält inzwischen Einzug auf der ganzen Welt. Macht es Dir Angst und meidest Du gewisse Regionen oder wie gehst du mit dem Thema um?

Angst macht mir auf jeden Fall, dass es sich um eine globale Entwicklung handelt. Sehr sogar! Viele Menschen entfernen sich heute immer mehr vom Menschsein – und damit meinen ich nicht nur potentielle Terroristen. Das finde ich sehr erschreckend und beängstigend!

Auf das Reisen bezogen sehe ich das allerdings weniger dramatisch. Dafür ist mir die tatsächliche Bedrohung zu abstrakt. Vermutlich ist es gefährlicher hier in der Schweiz mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, als in so manche angeblich gefährdete Regionen zu reisen. Aber ich möchte das Thema auf keinen Fall schönreden. Ich habe es als Kind gesehen, wie mitten in Dublin einen Bombe hochgegangen ist. Ja, auch Irland war mal ein gefährliches Reiseland…Montagspost Patotra Zusammen_reisen

Liest Du eigentlich Reiseführer bevor Du in eine neue Stadt reist, oder lässt Du alles auf dich zukommen?

Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal lasse ich mich gerne überraschen, manchmal lese ich Reiseführer. Das kommt ein wenig darauf an, wieviel Zeit und Musse ich zur Vorbereitung habe. Häufig fange ich erst im Flugzeug an zu lesen. Ich habe allerdings immer mindestens einen Reiseführer dabei. Ausserdem habe ich einige Reisezeitschriften abonniert, die ich sehr gerne lese. Somit habe ich meist schon eine kleine Ahnung, was mich am Ziel erwartet.

Es kann aber auch ein Glück sein, keinen Reiseführer zu haben!

Bei unserer letzten Schottlandreise habe ich den Reiseführer im ersten Pub dummerweise liegenlassen. Was ich erst super ärgerlich fand stellte sich im Nachhinein als Glück dar. Ich habe mich einfach bei den Schotten selbst durchgefragt und ganz viele tolle Tipps bekommen, die ich bestimmt im  Reiseführer so nicht gefunden
hätte.

Wo finde ich denn, neben deinem Blog, die besten Reisetipps?

Die allerbesten Reisetipps bekommst Du vor Ort von den Einheimischen! Ich habe damit bis jetzt immer sehr gute Erfahrungen gemacht und manches Schätzchen entdeckt. Ausserdem ist es eine tolle Möglichkeit mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen!

Und natürlich gibt es noch viele andere, tolle und hilfreiche Familienreiseblogs!

Was fasziniert deine ganze Familie so an Thailand?

Wir mögen die friedvollen, freundlichen Menschen. Hier hat die Religion einen spürbar positiven Einfluss auf das Denken der Menschen. Ausserdem lieben wir die Thailändische Küche und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.

Du fährst selber kein Auto, wieso und wie bewegst du dich auf Reisen fort?

Wenn ich alleine unterwegs bin, oder mit den Kindern, in aller Regel mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich fahre sehr gern Zug und ich fliege auch gerne. Wenn mein Mann dabei ist, sind wir aber meistens mit dem Auto unterwegs.

In deinen Texten merkt man auch, dass viele Hoteliers nicht immer so kinderfreundlich sind. Was meinst Du woran das liegt?  Montagspost patotra Familie- Strand- Meer

Die Hotels sind häufig einem riesigen Kostendruck ausgesetzt. Da versucht man verständlicherweise zu sparen. Und natürlich spart man an denjenigen Gästen, die vermeintlich am wenigsten einbringen. Da muss dann manchmal das alte, durchgelegene Klappsofa, das wir zu Hause schon längst ausrangiert hätten, für die Kinder ausreichen. Mich ärgert so etwas. Auch Kinder sollten sich im Urlaub wohlfühlen können. Es gibt auch gute Klappsofas oder „anständige“ Schrankbetten… Vielleicht hängt es auch einfach damit zusammen, dass man Kinder nicht als vollwertige Gäste wahrnimmt. Das ist kurzsichtig, denn immerhin sind Kinder, wenn sie sich wohl fühlen, die Kunden von morgen. Die meisten von Euch waren bestimmt auch schon mit ihren Kindern an einem Ort im Urlaub, wo ihr selbst als Kinder mit Euren Eltern schon wart.

Was hältst du von kinderfreien Hotels?

Das finde ich völlig in Ordnung. Ich hatte selbst eine Phase, als meine drei Kinder noch klein waren, in der ich froh war, wenn ich mir mal eine echte Auszeit gönnen konnte. Da habe ich dann auch gerne auf die Kinder anderer Leute verzichtet. Ausserdem wissen wir ja alle, dass es auch so richtige Kinderhasser gibt. Bei denen bin ich auch sehr froh, wenn sie ihren Urlaub nicht neben mir und meiner Familie verbringen.

Wie viele Sprachen sprichst Du und welche würdest Du gerne erlernen?

Ich spreche Englisch, Französisch, ein wenig Italienisch und Russisch. Mit Schweizerdeutsch und Hochdeutsch bin ich aufgewachsen. Englisch habe ich als Kind in Irland gelernt, daher spreche ich Englisch mit einem irischen Akzent. Spanisch spreche ich leider nur rudimentär. Ich habe aber vor das in den nächsten Wochen zu ändern. Ich möchte mich in Kolumbien schon unterhalten können. Es wäre ein Traum auch noch ein wenig Thai und Mandarin zu sprechen.

Liebe Ellen, wow, ich bewundere Dich. Ich bin ja ein sehr ängstlicher und Gewohnheitsliebender Mensch und brauche sehr lange, bis ich an einem neuen Ort richtig angekommen bin. So viel wie Du unterwegs bist, würde ich ganz durcheinander kommen aber dafür siehst und erlebst Du Menschen und Aromen und Landschaften, die ich vielleicht nie sehen werde. Das Reisen ist einfach eine unglaubliche Berufung und ich lese immer gerne bei Dir wenn ich Fernweh habe. Vielen Dank, dass Du meine Montagspost so bereicherst.

Reist ihr gerne und viel? Nennt mir doch mal euer Lieblingsziel denn ich plane ja immer gerne im Voraus und schaue mir gerne die Unterkünfte an.

Wir lesen uns nächsten Montag wieder.

Eure Glucke

 

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2 Comments

  • Reply Übers Reisen schreiben ohne Bilder? Ja das geht! ~ Glucke und So 16. Oktober 2017 at 8:00

    […] Manchmal sitze ich in meinem Homeoffice, manchmal arbeite ich im Zug oder auch ganz woanders. Ich arbeite in einem Zusammenschluss aus drei Freiberuflern und wir alle sind viel unterwegs. Wenn wir skypen, sieht man im Hintergrund bei dem einen oder anderen schon mal das Meer oder die Berge. Dank dieser Art zu arbeiten kann ich meinen Blog weiter aufbauen und pflegen. Ich kann während meiner Arbeitreisen […]

  • Reply Best of Montagspost 2016 ~ Glucke und So 26. Dezember 2016 at 6:48

    […] Ellen bewundere und beneide ich sehr. Sie reist an so tolle Flecken auf dieser Erde und das Beste daran, Sie nimmt uns mit. Sie zeigt uns Orte, die wir vielleicht niemals besuchen werden und mein Fernweh wird so immer ein wenig befriedigt. […]

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